Mit der feierlichen Neueröffnung des Schulgebäudes feiert der LWL den "Dritten Pädagogen" in den Lebens- und Lernprozessen der Kinder und Jugendlichen. Neben den Lehrkräften und den Schüler:innen selbst hilft der Raum, das Gebäude dabei, Bildung zu leben und zu gestalten.
Die Schüler:innen genießen nach eigener Aussage die Weite und Helligkeit, die Farbigkeit und gute Gliederung des Gebäudes, in dem sie einen Großteil ihrer Tage verbringen.
Die Schülersprecher:innen betonten, dass ein echter Gewinn sei, drinnen und draußen auch immer Plätze zu haben, an denen man unkompliziert sich begegnen kann, sich setzen kann, ausruhen oder arbeiten.
Deutlich wurde bei den Reden der Eröffnung, dass es immer auch spezielle Räume braucht - dass die Förderschulen des LWL keine Hindernisse auf dem Weg zu Inklusion sind, sondern Orte der Inklusion - wenn sie passende Erfahrungs-Räume bieten. Dazu gehört es auch, die Förderschule zu öffnen und nicht abzugrenzen, dazu gehört die Einladung in die Schule hinein und die Kooperation mit den Regelschulen und anderen Partnern. Der Gesamt-Campus des Förderzentrums spielt hierbei gemeinsam in die gleiche Richtung.
Für Elisabeth Lindenhahn als Sprecherin im Schulausschuss ein deutliches Fazit:
"So kann Inklusion, so kann Förderung gelingen. So gemeinsam wie möglich, so speziell wie nötig. Wir werden auf lange Sicht nicht auf Förderschulen verzichten können - und zugleich machen wir die Expertise dieser Schulen zugänglich für das Regelsystem! Denn auch die Regel-Schule kann auf das Wissen, die Praxis, die Erfahrung der Förder-Schule nicht verzichten."
- Ende 2018 hatte der Landschaftsausschuss des LWL mit seinem Beschluss den Startschuss für den Neubau der Martin-Luther-King-Schule gegeben.
- Es sei dringend notwendig, die Infrastruktur entsprechend der heutigen aktuellen fachlichen Anforderungen baulich und ökologisch zu verbessern, so der Beschluss.
- 18,6 Millionen Euro waren geplant, nach endgültiger Fertigstellung wird diese Summe voraussichtlich um 500.000 Euro unterschritten.
Auf dem Campus des LWL-Förderschulzentrums in Kinderhaus baut und modernisiert der LWL seit 2017. Insgesamt hat der LWL hier rund 40 Millionen Euro investiert, um die Schulen auch baulich zukunftssicher aufzustellen und für die Schülerinnen und Schüler von vier Förderschulen ausgezeichnete Förderbedingungen zu schaffen. Bei den Planungen werden auch die inzwischen wieder steigenden Schülerzahlen berücksichtigt. Die Hälfte der Investitionssumme stammt dabei aus dem Förderprogramm "Gute Schule 2020" des Landes NRW.
So sieht der Gesamtplan für das Förderzentrum Kinderhaus aus.
Das Leben hat schon mit dem neuen Schuljahr 2022/2023 begonnen.
Aber es ist eben alles neu - vom Außenglände über die Beschilderung bis hin zur Farbenpracht.
Insgesamt besuchen zurzeit rund 200 Schüler:innen aus Münster und Hamm sowie aus den Kreisen Borken, Coesfeld, Steinfurt und Unna die Schule.
Der LWL geht davon aus, dass die Zahl der Schüler:innen bis zum Jahr 2033 auf 240 steigt. Die meisten von ihnen haben sprachliche Beeinträchtigungen, die oft mit Rede- oder Angststörungen verbunden sind wie Mutismus oder Aphasien.
Oft liegen mehrere sprachliche Beeinträchtigungen vor, die sich auf die persönliche und soziale Entwicklung sowie das schulische Lernen auswirken.
In dem neuen Schulgebäude gibt es 18 Klassenräume und entsprechende Gruppenräume, sieben Fachräume sowie Funktions- und Nebenräume.
Außerdem sind hier die LWL-Schulverwaltung, das Beratungshaus Inklusion und die Beratungsstelle der Münsterlandschule, der LWL-Förderschule mit dem Förderschwerpunkt "Hören und Kommunikation"untergebracht. Veranstaltungen können jetzt in der neuen Aula stattfinden, die mit neuer Technik ausgestattet ist. Das offene, zweigeschossige Foyer mit der "Schülerlounge"im Obergeschoss, bietet neue Begegnungsräume.
Nötig geworden war der Neubau, weil die bisherigen Gebäude aus den 1960er Jahren nicht mehr den technischen, räumlichen und Klima-Anforderungen einer Förderschule entsprach. So waren die Klassenräume zu klein, die Treppenhäuser schlecht erschlossen und die Gebäude nicht barrierefrei. Außerdem waren wegen der steigenden Schüler:innenzahlen weitere Räume nötig.